 
 
 
	 
		*1986 in Speyer, lebt in Innsbruck. Violoncellostudium.
Sie schreibt Lyrik, Prosa und Szenisches, Veröffentlichungen in zahlreichen Anthologien. Sie erhielt Stipendien u.a. des österreichischen Bundeskanzleramts (2016), des Landes Rheinland-Pfalz (2016) und des Förderkreises deutscher Schriftsteller (2010).
Lesungen in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien, Österreich und der Türkei.
Texte von ihr sind ins Französische und Türkische übersetzt.
*1986 in Speyer, lives in Innsbruck, Austria. Studie violoncello.
She writes poetry, prose and drama, and published in various anthologies. She received scholarships by the Austrian governement (2016), the state of Rhineland-Palatinate (2016) and the german writers sponsoring society (2010).
Readings in Germany, France, Luxemburg, Belgium, Austria and Turkey.
Her texts have been translated into French and Turkish.
cantique
im anfang eine hellschwarz 
    härtende masse flutet stirr
    schlammluft fasern in matrix 
    kristallzähne vernadeln sich
    tontot vakuumteer eva
frisst in beton ein loch brocken 
    fasst sie braune feinrauhe 
    erdfäden dringen in fingerrillen
    zerreißt asphalt und reißt und reißt 
    ein wasserstrom pocht aus dem schlamm 
    lieschgras dreizahn zerfranstes moos
    breitet sie aus zu einer decke 
    und windet über akeleien
    buschwindrosen zu einer laube
    durch die die sonne zeichen wirft
    narden und hennadolden umspannen 
    den brunnenturm der die quelle schließt
    die wände ihres gartens sind blauzedern 
    und zypressen ein felsennest silberner 
    zinnen über granatapfelbäumen
  stört sie nicht weckt sie nicht 
  auf bis es ihr selbst gefällt
garten verschlossen schließt an garten 
    mauern wie adern eines blatts hoch 
    höher evas in stratosphäre 
    schneiden sich tonarten der luft
sommernacht, fast mund
der mund ist eine insel groß noch grauer 
    nur ein streif blaurosa wie das lippenlose 
    wolkenkind fast mund das kind das mit 
    dem gräsernen wasser spielt umspült 
    dort wo die insel sich verschließt     
                                                         dort wo 
                                               das wasser sie 
                                      an ihre lippe nimmt    
(zu Edvard Munch: „Sommernacht am Oslofjord“
    Öl auf Leinwand, um 1900)
dialogue du vent et de la mer
treibe mich fass mich
    atme
    in mir dir
    unsichtbarem
    will gestalt ich sein
meer la mer
    furche
    mich nicht
    als eins fressen wir
    schlamm flutpressen wir
zause mein wellen-
           haar atme
    mich aus
  meerwind windmeer wir sind
ein zuckender körper pulsschäume
                   stechender kronriss
          peitsch flutfressende
    lust
(zu C. Debussys «la mer» für Orchester, 3. Satz)