• Schamrock Dichterinnen

Andrea Grill (A)

*1975 in Bad Ischl, Österreich; lebte mehrere Jahre in Cagliari (Sardinien), Tirana, Amsterdam und Bologna.

Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Albanischen; veröffentlicht auch in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften (z.B. NZZ, Der Standard, Die Presse, Literatur und Kritik, Manuskripte).

Für ihre Werke erhielt sie eine Reihe von Auszeichnungen, unter anderem den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2011 für ihren Roman "Das Schöne und das Notwendige". Zuletzt erschienen: "Happy Bastards". Gedichte. 2011. "Safari, innere Wildnis". Gedichte. 2014.

Übersetzung aus dem Albanischen: "De digitale paus". Gedichte. Von Albana Shala (aus dem Albanischen ins Niederländische). Uitgeverij P, Leuven. 2009. "Kinder der Natur". Gedichte von Luljeta Lleshanaku (aus dem Albanischen). Edition Korrespondenzen, Wien. 2010.

http://m-orld.org/

*1975 in Bad Ischl, Austria; lived for several years in Cagliari (Sardinia), Tirana, Amsterdam and Bologna. Writer and translator from the Albanian language. Publications in numerous newspapers and magazines.

She received a number of awards, among others for her novel "The Beautiful and the necessary" in 2011. Recently published: "Happy Bastards". Poems. 2011; "Safari, innere Wildnis". Poems. 2014.

Die Klingel

 

Daumen Zeige Mittel
den Ringfinger nimmt keiner,
achtzehn Jahre lang
Abdruck von jedem Besucher
auf dem Metall,
wie auf dem Fuß dieser Statue a Roma,
ungezählte weiche Hände
schleifen jeden Stein;

mir leben vorzustellen wie einen Fluss
gelingt nicht
das Leben ist eine Klingel
auf die ich heute nur 1x drücke

man küsse sich jetzt im Stehen, heißt es
(wenn man jung sei)
in einem Bericht;
als hätten wir uns je
nur im Gehen geküsst
und bis zu einem gewissen Alter

Sichtverhältnisse

 

auch Bäume sind am schönsten
bevor sie schlafen
(und wenn sie nie gehen:
ihre Adern schwellen)

gelber Blick durch Gitter
dort, wo ich arbeite
blinzelst du aus allen Blättern;

dauernde Jahreszeit des Du
Wechselärmel
auf gleichen Armen

drücke dein Knie
an die Brust,
falt dich zusammen

da bist du und wie
wann du kommst
seh ich nie