Internationale Poetry-Biennale  -  Filmfestival  -  Salon  -  Netzwerk



___Festival 2018________Europe_Inside_/_Outside________Wien 24_10 | München 26-28_10

Gonca Özmen
(Türkei)
Freitag, 26. Oktober, 14 Uhr
whiteBOX München

Foto Martin Richartz

Gonza Özmen, *1982 in Tefenni/Burdur, lebt in Istanbul. Studium der Anglistik, Promotion.

Bisher hat sie drei Gedichtbände veröffentlicht, zuletzt: The Seaside Within, Shearsman Verlag 2011. Ihr zweites Buch Belki Sessiz/ Vielleicht Lautlos, erschien 2017 auf Deutsch im Elif Verlag.

Sie ist vielfach ausgezeichnet mit Preisen und Stipendien. Ihre Texte wurden u.a ins Englische, Deutsche, Französische, Spanische, Persische, Slowenische und Rumänische übersetzt. Sie ist Mitherausgeberin mehrerer türkischer Literaturzeitschriften und war an Übersetzungsprojekten beteiligt.

Schwerpunkt Türkei | Focus Turkey

Gonza Özmen, *1982 in Tefenni/Burdur, lives in Istanbul. Promoted in English studies.

Publsihed three poetry books so far, most recent: The Seaside Within, Shearsman Verlag 2011. Her second book Belki Sessiz/ Vielleicht Lautlos, was published in German by Elif in 2017.

Özmen received many awards and scholarships. Her writings were translated into English, German, French, Spanish, Portuguese Persian, Slowenian and Rumanian. She is co-publishing various Turkish literary magazines and cooperates on translation projects.

MENDİL

Ben sana kara üzümlerdim eskiden
Suluydum, çok taneliydim

Dünya değildi kollarıma göre
Dönüp ayıbımı severdim

Geceyi düzledikçe sen
Ben ütü bilmez cekettim

Uzundum, çok taneliydim 
Biter biter gövdene başlardım

Ben sana uyku kokardım eskiden
Unuttuğun zamanlardım

Bizden biri olurdu dünya
Eğilip de bakmazdın

Hem zaman kimine gitmez
Sen ağladın arındın

Ben ucu yanık mendil kaldım

TASCHENTUCH

Einst war ich für dich dunkle Trauben
War saftig, vielbeerig

Die Welt passte nicht zu meinen Armen
Ich kehrte in mich zurück und liebte meine Schande

Während du die Nacht plattmachtest
War ich ein ungebügeltes Jackett

Ich war lang, hatte viele Beeren
Wenn es zu Ende war, fing ich wieder an mit deinem Körper

Einst duftete ich für dich nach Schlaf
Ich war deine vergessene Zeit

Als die Welt sich uns anpasste
Hast du dich nicht hingeneigt und geschaut

Außerdem ist die Zeit für manche nicht heilsam
Du weintest und reinigtest dich

Ich blieb ein Taschentuch mit verbranntem Zipfel


GEL-GİT

I
Bazen biri gelir
Biri gerçekten gelir
Dokunur bir olmamışlığa
Kan revan içinden
Uzun solur ince terler
Sürer taylarını bir sevince
Elleri vardır kuş serper eteğine
Çillerini sayar saçlarını yıkar
Büyür günebakanlar olur yüzün
Kıvrılır bir zambak kıvranır
Parantezin içi genişler ikinizden    

II
Bazen biri gider
Biri gerçekten gider
Suça döner her yanın
Her yanın kurum tutar üzünçten
Sütler diner 
Dinmez olur bakırın kararması
Dilin döner ağzının içinde
Sesin yiter ağıdının içinde
Parantez iki yana devrilir

III
Kapanmaz artık insanın zehri

Göğün içinde
KOMMEN UND GEHEN /DIE GEZEITEN

1.
Manchmal kommt einer an
Einer kommt wirklich an
Berührt ein Ungewordenes
Aus rinnendem Blut
Atmet tief, schwitzt ein wenig
Führt seine Fohlen zur Freude
Er hat Hände, ein Vogel streift deinen Saum
Er zählt deine Sommersprossen, wäscht deine Haare
Dein Gesicht wächst und verwandelt sich in eine Sonnenblume
Eine Lilie windet sich, lechzt
Der Raum zwischen den Klammern weitet sich für euch

2.
Manchmal geht einer weg
Einer geht wirklich weg
Alles an dir wird zur Schuld
Vor Trauer wird alles rußig an dir
Die Milchflüsse stocken
Man kann das Schwarzwerden des Kupfers nicht aufhalten
Deine Zunge wälzt sich im Mund
Deine Stimme verstummt in der Totenklage
Die Klammer kippt um nach beiden Seiten

3.
Das Gift des Menschen lässt sich nicht mehr verschließen
Im Himmel